Geschichten zur Geschichte: „Die Burgschwaiger in Tittmoning“ jetzt als Buch

Buch Burgschwaiger in Tittmoning

Lange ersehnt: Das Buch zur Ausstellung „Die Burgschwaiger in Tittmoning“ ist ab sofort erhältlich

Ein Jahr lang war die Ausstellung über Herkunft, Aufstieg und Niedergang der Familie Burgschwaiger im Fürstenstock der Burg zu sehen, wir berichteten. Viele Besucher haben die Gelegenheit genutzt, am Beispiel der Posthalter-Familie die wohl turbulenteste Zeit in der Geschichte Tittmonings kennenzulernen und zu verstehen. Die Zerschlagung des Fürst­erzbistums Salzburg als Staat und als geistliches Zentrum war ein Großereignis in der Neuordnung Europas am Übergang vom Absolutismus zu den heutigen Nationalstaaten. Für die Menschen im ehedem geruhsamen Kirchenstaat bedeutete das eine ganze Generation lang Krieg im eigenen Land und unbeschreibliche Not.

Genau in dieser Zeit begann der Aufstieg einer aus Rauris stammenden Bürgerfamilie in Tittmoning. Anlass, sich mit der Burgschwaiger-Dynastie zu beschäftigen, war eigentlich das lange dem Verfall preisgegebene Familiengrab im Tittmoninger Friedhof. Mit der Wiederherstellung des Grabmals war es naheliegend, auch die Bedeutung der einflussreichen Familie zu erforschen und ihr Wirken zu dokumentieren. Ute Sesselmann und Manfred Liebl haben zusammen mit weiteren Helfern Dokumente und Gegenstände zusammengetragen, die drei Stockwerke des Fürstenstocks der Burg füllten: Mehr Information als man bei einem Rundgang fassen konnte, immer noch mehr, als man sich nach dem zehnten Besuch merken konnte. Immer wieder fragten Ausstellungsbesucher nach einem Heft zum Nachlesen. Aber vor der Ausstellung war nicht abzusehen, wie groß das Interesse daran sein würde, und darum schien eine bleibende Dokumentation nicht leistbar.

Ute Sesselmann hat sich entschlossen, das Buch „Die Burgschwaiger in Tittmoning“ im Selbstverlag herauszugeben. Sie hat alle in der Ausstellung gezeigten Informationen redaktionell überarbeitet und ein gut gegliedertes Buch daraus gemacht, das sich spannend liest und dem an der Geschichte Interessierten viele Aha-Erlebnisse beschert. Lebendig wird die Vergangenheit ja erst, wenn man mit ihren Zeugen im täglichen Leben zusammentrifft, wenn man versteht, wie Tittmoning zu seiner ersten Brücke gekommen ist, warum hier eine der ersten Sparkassen entstand, was die Reifekeller für die Brauereien und Gaststätten bedeuteten und wie letztlich ein landwirtschaftliches Gut die Siedlungsentwicklung der Stadt beeinflusste – ohne Postgut gäbe es kein Hüttenthaler Feld.

Burgschwaiger Kellerwirt Tittmoning
Der Kellerwirt – heute ein Privathaus – war zu Zeiten der Burgschwaiger ein beliebtes Ausflugsziel in Tittmoning

Das Buch „Die Burgschwaiger in Tittmoning“ ist reich bebildert; die Schautafeln und Fotografien der Ausstellung sind darin enthalten und das stattliche Format erlaubt auch das Lesen der abgedruckten Landkarten und Originaldokumente. Es kann im Rathaus (EG bei Michelle Porst) zum Preis von 19,00 € erworben oder bei ute_sesselmann@t-online.de bestellt werden.

Josef Wittmann