Schick sieht er aus: Der Neubau von Produktion und Labor im Schwalbenweg
– wenn regionale Verbundenheit zum gesellschaftlichen Kitt wird.
OTTO kann auf eine mehr als 140-jährige und überaus bewegte Firmengeschichte zurückblicken:
So überstand der kleine Familienbetrieb nach dessen Gründung im Jahr 1881 durch Hermann Otto nicht nur weitestgehend unbeschadet zwei Weltkriege. Auch zwei Umzüge inklusive der gesamten Produktionsanlagen standen der beeindruckenden Erfolgsgeschichte des mittelständischen Familienunternehmens nicht im Wege. Mittlerweile zählt der einstige Fensterkitt-Experte zu einem der bekanntesten Anbieter für Dicht- und Klebstoffe in ganz Europa und ist mit über 490 Mitarbeitern einer der wichtigsten Arbeitgeber am heutigen Hauptstandort Fridolfing. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass die Firmenadresse der einstigen Berliner Kittfabrik erst nach München und später in den oberbayerischen Landkreis Traunstein verlegt wurde? – ein Rückblick.
Von Beginn an eilte OTTO-CHEMIE nicht nur der Ruf qualitativ hochwertiger Produkte voraus. In erster Linie sind es die aktiv geförderte Kultur der Zugehörigkeit, des Vertrauens und des Respekts sowie eine nachhaltige Wachstumsstrategie, die dem Familienbetrieb bis heute sowohl bei Kunden als auch Partnern und Lieferanten einen enorm hohen Stellenwert bescheren. Dabei war der Start alles andere als leicht und das Angebot mehr als nur überschaubar. So konzentrierte sich der Gründervater anfangs vor allem auf die Herstellung von Fensterkitt, der bis 1954 in einem Berliner Hinterhof noch von Hand hergestellt wurde. Erst Jahrzehnte später entwickelte sich die kleine Berliner Hinterhoffirma unter der Regie des Rechtsanwalts Dr. Herbert Nath allmählich zu einem etablierten Hersteller in der Branche.
Der Enkel von Hermann Otto hatte 1932 das Ruder übernommen, musste aber in Folge der damaligen politischen Verhältnisse und der sprichwörtlich in Stein gemeißelten Trennung Deutschlands eine Tochtergesellschaft in München gründen. Im Jahr 1954 war der erste Umzug in der Geschichte des Familienbetriebs besiegelt, der zu jener Zeit noch unter dem Namen OTTO-KITTE firmierte. Der neue Standort: ein Nebenraum in der Anwaltskanzlei in der Münchner Maximilianstraße 23 – das so genannte „Kittbüdchen“. Bevor auch dieser Standort wegen Platzmangels im Frühjahr 1962 erst in eine ehemalige Kfz-Werkstatt in München-Giesing und Ende 1965 in die Untersbergstraße verlegt wurde.
Aufgrund des stetig steigenden Platzbedarfs von OTTO wurde die Produktion in München schließlich komplett aufgegeben und ein neuer Hauptstandort gesucht. Fündig wurde man in Fridolfing, wo im Jahr 1972 ein preisgünstiges, rund 3.000m2 großes Gewerbegrundstück in der Krankenhausstraße gekauft und innerhalb nur eines Jahres eine eigene Produktionshalle mit Büro errichtet wurde. Da keiner der damaligen Mitarbeiter von München mit nach Fridolfing umziehen wollte, musste notgedrungen direkt vor Ort neues Personal aus der Region angeworben werden. Mitarbeiter, die anschließend über Jahrzehnte bei OTTO tätig waren, legten den Grundstein für einen in der Region stark verwurzelten und mit der lokalen Gemeinschaft eng verbundenen Familienbetrieb.
1980 trat schließlich der Rechtsanwalt Herbert Nath in die Fußstapfen seines Vaters, um das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen und übergab es schließlich 2011 an seine beiden Kinder. Seitdem führen M.A. Claudia Heinemann-Nath und Dipl.-Volkswirt Matthias Nath den Familienbetrieb als Gesellschafter bereits in der 5. Generation weiter. Die Geschwister sind es auch, die 2020 im Zuge nachhaltigen Wachstums und des kontinuierlichen Ausbaus der Produktionskapazität im Ortsteil Kaltenbrunn eine neue, vollautomatische und hochmoderne Produktionsanlage in Betrieb genommen haben. Darüber hinaus wird aktuell neben dem Standort in der Krankenhausstraße ein Erweiterungsbau fertiggestellt, mit dem die Fertigungs- und Forschungskapazitäten weiter ausgebaut werden können.
Mit Blick auf die „bewegte“ Geschichte, die damit verbundenen zahlreichen Hürden, verschiedenen Standorte und notwendigen Umzüge wird deutlich, inwiefern Fridolfing und die Region maßgeblich zum Unternehmenserfolg von OTTO beigetragen haben. Denn hier hat der Familienbetrieb nicht nur ein neues Zuhause und ideale Voraussetzungen für den Ausbau der eigenen Innovationskraft sowie der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gefunden. Auch die malerische bayerische Landschaft leistet einen entscheidenden Beitrag, das eigene Engagement in puncto Nachhaltigkeit und ökologischer Verträglichkeit fortlaufend zu verbessern. Ganz zu schweigen von der engen Beziehung des Familienbetriebs zu Gemeinde, Land und Bewohnern, die in OTTO weitaus mehr als nur einen sozial-engagierten, fairen, zuverlässigen und multikulturellen Arbeitgeber sehen. Eine Win-Win-Beziehung also, die seit 50 Jahren als Synonym steht für einen einzigartigen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Stabilität einer ganzen Region.
PR
