Wolfgang Keiner, ehemals Hausmeister der Tittmoninger Schule, koordiniert für unsere Stadt die weltweit größte Geschenkkampagne für Kinder in Not: „Weihnachten im Schuhkarton“. Bedürftige Kinder in Afrika, Asien, Europa, Zentral- und Südamerika erhalten dabei Weihnachtspakete, die eine Weihnachtsbotschaft vermitteln. Weltweit sind laut Wikipedia seit 1993 in 160 Ländern zusammen 157 Millionen Geschenkboxen an Kinder verteilt worden. Die Kartons aus dem deutschsprachigen Raum gehen meist nach Osteuropa.
Bis Mitte November können Schulklassen, Unternehmen und Privatpersonen hübsch beklebte Schuhkartons mit geeigneten Geschenken wie Schreibwaren, Kuscheltieren, Kinderkleidung, Süßigkeiten oder Hygieneartikeln befüllen und an Sammelstellen abgeben. Da die Organisatoren Ungeeignetes wie Arzneimittel, elektronische Geräte, Kriegsspielzeug oder gebrauchte Waren aussortieren und den Inhalt auch mit dem Blick auf Zoll- und Einfuhrbestimmungen überprüfen, sollen die Kartons bei der Abgabe noch nicht fest verschlossen sein. Für Tittmoning sammelt Wolfgang Keiner die Kartons zu Hause in der Gabelsbergerstraße. Gerade Kindern macht es Freude, in der Vorweihnachtszeit Geschenke für Gleichaltrige zusammenzustellen und einen persönlichen Gruß beizulegen. Wer beitragen möchte, aber keinen eigenen Karton packen will, kann geeignete Waren beim Tittmoninger Edekamarkt kaufen und in einer Sammelbox an der Kasse hinterlassen. Wolfgang Keiner leitet sie dann zusammen mit den abgegebenen Kartons an die Organisatoren der Aktion weiter.
Die Aktion der Organisation „Samaritan’s Purse“ ist nicht unumstritten. Kritiker bezweifeln die Nachhaltigkeit oder bemängeln den Missionscharakter. „Die Verteilung vor Ort wird in der Regel im Rahmen einer Weihnachtsfeier vorgenommen. Wo kulturelle oder religiöse Gründe dagegenstehen, wird darauf verzichtet“, heißt es dazu bei Wikipedia, und: „Die Kinder erhalten die Kartons ohne Ansehen ihres religiösen oder kulturellen Hintergrundes.“ Über „Samaritan’s Purse“ kann man sich auf www.die-samariter.org informieren. Der gemeinnützige Verein erhält seit 2003 jährlich das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Vor allem zaubert die Aktion zweifellos vielen Kindern zu Weihnachten ein Lächeln ins Gesicht.
Dr. Gerda Poschmann-Reichenau
