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Ein Unterstand für WATOLA

Seit einem Jahr gibt es nun den Naturkindergarten WATOLA in Moosburg am Rand des Hüttenthaler Feldes. Der Start war noch ein wenig holprig gewesen: Die Lieferung der Wagen verzögerte sich, weshalb den Eltern zu Beginn nur eine Eingewöhnungsphase angeboten werden konnte, bei der sie mit dabei sein sollten. Seither aber „läuft’s“ im Naturkindergarten am Hüttenthaler Feld, und alle sind sehr zufrieden.

Das fünfköpfige Team unter Leitung von Marlene Czekman, die Eltern und auch und vor allem die momentan 14 Kinder zwischen 18 Monaten und vier Jahren, die jetzt in der altersgeöffneten Kindergartengruppe täglich von 7:30 bis 12:30 Uhr auf dem großzügigen Gelände mit zwei „Zirkus“Wagen, Hühnerstall und Sandberg, Sitzkreis, Brotzeitplatz und Waldanteil spielen, lernen und die Natur als „Freiraum, Spielraum, Beziehungsraum, Entdeckungsraum, Gestaltungsraum, Selbsterfahrungsraum und Rückzugsraum“ erfahren dürfen. So heißt es in der Konzeption des Naturkindergartens unter Berufung auf den bekannten Neurobiologen und Hirnforscher Gerald Hüther, der vor allem durch Vorträge, Interviews und Bücher über Erziehung und Bildung einem breiten Publikum bekannt wurde.

Bindungs- und bedürfnisorientierte Begleitung, Unterstützung der individuellen Entwicklung und „gelebte Achtsamkeit“ hat sich WATOLA auf die Fahnen geschrieben – und tiergestützte Pädagogik. Zum Naturkindergarten gehören nämlich auch Tiere: Zwerghühner, die und mit Eiern versorgen, und ein Labrador, der kürzlich seine Ausbildung zum „Therapiehund“ mit Prüfung abgeschlossen hat. „Die Tiere schauen nicht auf Äußerlichkeiten und nehmen uns an, unvoreingenommen, voller Akzeptanz, wie wir sind“, so Marlene Czekmann. Der Name WATOLA ist übrigens ein „Buchstabenkurzwort“, was bedeutet, dass es sich aus Einzelbuchstaben verschiedener Wörter zusammensetzt (kein Akronym, das würde sich nur aus den Anfangsbuchstaben zusammensetzen): Die Vollwörter lauten Wald, Achtsamkeit, Tiere, bindungsOrientiert, NaturLiebe und individueller Ausdruck.

Draußen zu jeder Jahreszeit

Kern des Konzepts ist, ähnlich wie in der „Waldeulen“-Gruppe des Benedikt Kindergartens in der Salzachau, das Draußensein in der Natur – zu allen Jahreszeiten, auch bei Wind und Wetter. Die altersentsprechend ausgebauten Wagen mit schiefer Ebene anstatt einer Treppe, Santärräumen mit Wickelmöglichkeiten und einem prominenten Platz zum Malen und Gestalten, der von den Kindern gerne angenommen wird, dienen vor allem als Rückzugsort zum Spielen und Aufwärmen bei extremen Wetterbedingungen.

Damit man sich bei unfreundlicher Witterung etwa für den gemeinsamen Morgenkreis, zur Brotzeit oder für kleine Feiern auch draußen ins Trockene zurückziehen kann, aber auch zum Schutz vor allzu starker Sonne, waren ursprünglich Teile des Areals mit Planen überspannt worden. Diese überdachten Sitzgelegenheiten und Tisch, hielten jedoch nicht lange stand. Sie wurden in Herbst und Winter von Regen, Wind und Schneelast regelrecht zerlegt und erwiesen sich somit als nicht alltagstauglich. Das Team behalf sich, indem es die Planen teils täglich neu spannte, um Sicherheit und Schutz der Kinder zu gewährleisten. Doch das konnte natürlich keine Dauerlösung sein.

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Ein festes Dach muss her

Auf Wunsch des Teams und der Eltern wird nun dank der Großzügigkeit verschiedener Tittmoninger Firmen und des Katholische Frauenbunds ein fester Unterstand entstehen, wie ihn auch die „Waldeulen“ seit etlichen Jahren haben. Der WATOLA-Elternbeirat aus Alexander Jaschke, Monika Schiele, Nina Gajocha und Valerija Fischer-Krutzke kann nach einer erfolgreich durchgeführten Spendenaktion 3150 € zu den Kosten beitragen, den Rest übernimmt die Stadt. Wie dort zu erfahren ist, wurde in Abstimmung mit der Kindergartenleitung ein Plan für den Unterstand am südöstlichen Ende des Geländes erstellt. Der Bauantrag wird gerade zur Einreichung vorbereitet. Sobald die Genehmigung des Landratsamts vorliegt, wird man die Arbeiten ausschreiben, Angebote einholen und dann möglichst schnell die Errichtung eines auf zwei Seiten offenen Unterstands aus Holz in Auftrag geben. So wird es den Kindern und ihren Betreuerinnen ermöglicht, noch mehr Zeit im Freien zu verbringen.

Dr. Gerda Poschmann-Reichenau

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