Salzachaufweitung, Salzach, Tittmoning

Fortschritte bei der Salzachaufweitung

Das übergeordnete Ziel der Salzachaufweitung nördlich von Tittmoning ist die Umsetzung der Wasser-Rahmenrichtlinie (WRRL) der EU aus dem Jahre 2000. Dort wird festgestellt, dass Wasser lebenswichtig für Mensch, Pflanze und Tier ist. In der logischen Konsequenz werden deshalb in der WRRL Umweltziele für den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer aufgestellt und eine rechtliche Basis dafür geschaffen, wie das Wasser auf hohem Niveau zu schützen ist. Bayern strebt bei seinen Gewässern flächendeckend die Qualität „Gut“ bis spätestens 2027 an.

Warum verbessert eine Aufweitung der Salzach die Wasserqualität? Die WRRL bewertet die Wasserqualität natürlicher Gewässer anhand folgender Kriterien: Als Referenz gilt die natürliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren in den Gewässern, ihre unverfälschte Gestalt und Wasserführung und die natürliche Qualität des Oberflächen- und Grundwassers. Dabei erreicht die Salzach den guten Zustand für die Fische derzeit nicht.

Durch den Rückbau der Uferbefestigung soll es der Salzach ermöglicht werden, ihr Flussbett über die Länge von insgesamt 4 Kilometern von der jetzigen Breite von 90 Metern auf ca. 200 Meter aus eigener Kraft zu verbreitern. Dadurch wird eine weitere Vertiefung der Sohle verhindert. Die Salzach erhält wieder einen natürlichen Verlauf. Es bilden sich neue Lebensräume für Flora und Fauna – insbesondere die salzachtypischen Fischarten – im Hauptstrom und in den dann entstehenden Nebenarmen und Flussauen der Salzach.

In Österreich

Auf österreichischer Seite wurde das Projekt in zwei Bauabschnitte unterteilt. Der erste Bauabschnitt mit ca. 1,5 Kilometern Länge von der Salzachbrücke nordwärts wurde Anfang 2021 fertig gestellt.

In Deutschland

Für die Umsetzung der gemeinsam beschlossenen Maßnahmen zur Salzachaufweitung auf bayrischer Seite der Salzach liegt die Verantwortung beim Wasserwirtschaftsamt in Traunstein. Hier wurde von November 2020 bis März 2021 der Baumbewuchs auf der Uferbefestigung von Fkm 24,6 bis zur Mündung des Siechenbachs vollständig gefällt. Die Wurzelstöcke werden im Juni beseitigt. Ansonsten werden in den Monaten März bis Oktober an der Salzach keine Baumaßnahmen vorgenommen, um einerseits die Umwelt zu schonen und andererseits die Gefahren von Hochwässern zu vermeiden.

Ab Herbst 2021 wird dann die Siechenbachquerung in Angriff genommen. Sie wird etwas mehr nach Norden verlegt und dabei erhöht, um weniger oft bei Hochwassern überflutet zu werden.

Salzachaufweitung, Siechenbach, Siechenbachquerung

Auch die Siechenbachquerung wird verlegt.

Der nächste Schritt ist dann der Rückbau der Steine in der Uferbefestigung, die dann auch an drei Stellen durchbrochen wird, damit die bereits bestehenden Mulden zwischen Hochwasserdamm und Treppelweg in Zukunft bereits bei niedrigeren Hochwässern geflutet werden.

Der Wanderweg von Tittmoning nach Burghausen wird am Ende des Hochwasserdamms bei Fkm 23 auf die höher gelegenen Ränder der Mulden verlegt und führt zu der Siechenbach-Querung. Die Herstellung der neuen Route des Wanderwegs soll bereits vor dem Rückbau des alten Wegs erfolgen, so dass durchgehend eine Nutzung gewährleistet ist.

Unsicher ist die Situation der Freiwilligen Feuerwehren zwischen Fridolfing und Burghausen. Bisher konnten diese ihre Rettungsboote an der Slipstelle auf österreichischer Seite gleich nördlich der Salzachbrücke bei Tittmoning zu Wasser lassen. Dort hat sich jedoch seit Monaten eine Kiesbank festgelegt, die eine Nutzung der Slipstelle unmöglich macht. Das Wasserwirtschafts­amt Traunstein sucht derzeit nach alternativen Möglichkeiten am bayerischen Ufer.

Ute Sesselmann

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