Burgschwaiger-Grab wird wieder hergestellt

Burgschwaiger-Grab wird wieder hergestellt

Das Familiengrab ist auch Denkmal für einen bedeutenden Tittmoninger

Eines der größten und aufwändigsten Wandgräber im Tittmoninger Friedhof ist das von Josef Burgschwaiger und seiner Familie. An der südlichen Mauer in der Nähe der Wasserzapfstelle gelegen, fällt das Burgschwaiger-Grab vor allem durch seine Breite und die inzwischen einzigartige Einfriedung mit einem gusseisernen Schmuckzaun und einem Vordach im Stil der 1850er Jahre auf.

Vor gut fünf Jahren hat die SchauRein! schon einmal auf den beklagenswerten Zustand der Grabstätte hingewiesen (s. PDF) und eine Restaurierung angemahnt. Für das längst aufgelassene Grab war aber kein Eigentümer mehr zu ermitteln und das öffentliche Interesse an seinem Erhalt als Baudenkmal musste erst einmal geweckt werden. Inzwischen haben sich die zuständigen Fachbehörden damit befasst und der Stadtrat hat der Sanierung zugestimmt.

Das Burgschwaiger-Grab mit seiner für die Mitte des 19. Jh. typischen Gestaltung ist nicht nur als Baudenkmal erhaltenswert, es ist auch ein Denkmal für einen bedeutenden Tittmoninger seiner Zeit. 1771 geboren, schuf der umtriebige Landwirt mitten in der von Krieg und Missernten geprägten Zeit das „Postgut“, ein zusammenhängendes Areal von 50 Hektar bester Böden, samt Gutshaus in dessen Mitte. Heute siedeln auf den Flächen die Bewohner des „Hüttenthaler Felds“. Als Bierbrauer erweiterte er den Bergkeller am Stadtberg und errichtete das Kellerwirts-Haus, als Posthalter und Wirt schuf er das Gasthaus zur Post in der heutigen Größe, als weitblickender Unternehmer erwarb er die Rechte am Bau der Regulierung der Salzach und als visionärer Geist verfolgte er den Bau einer Salzachbrücke und verwirklichte deren Bau, weil ihm die königlich bayerischen Behörden zu langsam agierten, 1841 aus eigenen Mitteln.

Burgschwaiger-Grab wird wieder hergestellt

Die Baumaßnahmen am Grab sind bereits weit fortgeschritten. Da der Verfall der Einfassung eine Erneuerung der Fundamente notwendig machte, muss das Grabmal von Grund auf saniert werden. Von Denkmal- und Bauamt empfohlene Handwerksbetriebe stellen die Gusseisen-Formteile wieder her. Die Marmortafeln werden gereinigt und neu gefasst, die Anstriche werden möglichst originalgetreu wieder hergestellt.

Josef Wittmann