Update: Die Traditionsgaststätte ist derzeit geschlossen!
Mindestens seit 250 Jahren befindet sich in dem Haus am Stadtplatz Ecke Stiftsgasse eine Gaststätte. In guten wie in schlechten Zeiten war sie Treffpunkt städtischer Bürger und Arbeiter, wegen der günstigen Lage am Herrenmarkt wurde sie auch von Fuhrleuten und Durchreisenden gern besucht. Viele Jahre bot sie auch Fremdenzimmer, konnte aber schließlich den gehobenen Ansprüchen heutiger Gäste nicht mehr gerecht werden. Als Restaurant mit heimischer Küche und als gemütliche Bierwirtschaft war sie aber immer beliebt.
Seit Oktober 2022 wird die Gaststätte unter neuer Leitung weitergeführt. Neuer Pächter ist Frank Moedebeck. Er ist eigentlich Musikproduzent, hat lange und ziemlich erfolgreich elektronische Musikstücke komponiert und vermarktet, wer mag, kann seine Spur im Internet verfolgen. Was ihn veranlasst hat, in die Gastronomie zu wechseln, wird er uns einmal erzählen, wenn er den Wechsel wirklich geschafft hat. Erst einmal hat er „gut zu tun“.
Die Florianistube hat ihren eigenen Charakter, den will Frank Moedebeck möglichst wenig verändern. Er hat das Speisenangebot der Nachfrage angepasst, es gibt (wie das früher hieß) „gut bürgerliche Küche“, auf Vorbestellung auch „was Besonderes“, etwa Hirschbraten oder Steak. Brotzeiten und kleine Gerichte sind nicht nur für Radlfahrer und Durchreisende in guter Auswahl geboten. Sonderwünsche wie z.B. Kinder- und Seniorenportionen, andere Beilagen, werden gern erfüllt, auch wenn sie nicht in der Karte stehen. Alle üblichen Sorten Bier kommen weiterhin von Hacker-Pschorr, das Helle wird vom Fass gezapft. Platz ist in der Wirtsstube und im Nebenzimmer jeweils für 35 Personen, im Sommer kommt ein Garten mit großen Sonnenschirmen für bis zu 80 Gäste dazu (wetterfeste Besucher harren auch bei Regen unter den Schirmen aus). Der Gastbereich ist barrierefrei.
Geöffnet ist die Florianistube die ganze Woche, außer Dienstag, morgens ab 10 Uhr, durchgängig bis 22 Uhr abends. Am Dienstag werden die Einkäufe erledigt und die anstehenden Arbeiten in Küche, Gaststätte und Büro erledigt – aus Sicht der Gäste heißt das „Ruhetag“.
„Barrierefrei“ ist auch das Ambiente im Floriani, hier dürfen sich alle willkommen fühlen. Zu den Stammgästen gehören Leute aus allen Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Die Einheimischen sprechen selbstverständlich Bairisch, aber andere Dialekte sind kein Hindernis. Stadt und Land, Nord und Süd begegnen sich mit Respekt, politische Einstellungen werden akzeptiert und eher mit Neugier als mit pauschaler Ablehnung bedacht – weil es sich halt immer schon so gehört hat. Das ist wohltuend unverändert.