Galerie knapp bei Kasse, Luise Wittmann

Luise Wittmann in der „Galerie knapp bei Kasse“

Seit gut zwei Jahren gibt es jetzt die kleine Galerie „Knapp bei Kasse“ im ersten Stock des Rathauses, vor der Kämmerei und im Raum der städtischen Kasse. Kunstschaffende aus Tittmoning oder mit besonderem Bezug zur Stadt können hier für jeweils drei Monate ihre Werke präsentieren. Da das Rathaus während der Pandemie den Publikumsverkehr auf das Notwendigste beschränkte, hingen die Werke von Agelinde Scholl (Wiesmühl) und zuletzt vom Künstlerpaar Sa-Bine Fein und Andreas Feigl (Kay) einige Monate länger. Jetzt soll der gewohnten Rhythmus wieder aufgenommen werden.

Ab Juni stellt dort eine Tittmoninger Künstlerin aus, die selbst in ihrer Galerie im Zollhäusl immer wieder Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit gibt, ihre Werke zu zeigen: Luise Wittmann nutzt die beiden ehemaligen Grenzergebäude an der Salzachbrücke seit 2009, um dort zu arbeiten (ehemalige Grenzpolizei) und Ausstellungen, Lesungen und Konzerte zu veranstalten (ehemaliges Zollhäusl). Während der Pandemie blieb das Zollhäusl geschlossen.

Farbe neu entdeckt

Ihre eigenen Werke waren in Tittmoning zum ersten Mal 2013 in einer Einzelausstellung in den damaligen Räumen der SchauRein!-Redaktion am Gerberberg zu sehen. Titel damals: „Dies ist keine Landschaft“. Zuletzt beteiligte sie sich an den Tittmoninger „Kunstplätzen“ der Jahre 2014, 16 und 18. Während in ihrem Werk, das zunehmend zur Abstraktion und Auflösung des Figürlichen tendiert, früher oft eher düstere Farben vorherrschten, hat sie während der Lockdown-Zeit die Farbe für sich entdeckt – „gegen Depression und Frust“, wie sie selbst sagt.

1954 in Osttirol geboren, hat Luise Wittmann den Beruf der Krankenschwester, in dem sie bis heute aktiv ist, in Innsbruck erlernt. Die Liebe zu einem jungen bayerischen Dichter führte sie nach München, wo auch ihre künstlerische Laufbahn begann: mit einer Keramikerlehre in der Münchner Werkstätte Eva Bomblies. Nach dem Umzug nach Tittmoning und Geburt von drei Kindern war für einige Jahre wenig Zeit für Kunst. Erst 1994 nahm sie an einem Kurs für großformatige Malerei bei Professor Jo Bukowski an der Kunstakademie Bad Reichenhall teil, weitere folgten. Von 2007 bis 2009 studierte sie an der Leonardo Kunstakademie Mattsee bei Prof. Hannes Baier. Sie ist Mitglied des Malforums Hallein. Weitere Informationen unter www.luise-wittmann.de

Dr. Gerda Poschmann-Reichenau

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