Das „Zollhäusl“ an der Salzachbrücke – bis 2002 Grenzgebäude der Bundeszollverwaltung – sieht unscheinbar aus, hat sich aber zu einer Kunstgalerie gemausert, die von immer mehr Kunstinteressierten beachtet wird. Das liegt an der Galeristin Luise Wittmann, die mit scharfem Blick und gutem Kunstverstand außergewöhnliche Werke erkennt und die Künstler*innen einlädt, egal, wie berühmt sie schon geworden sind. Auch die Vernissagen dort haben Stil: Selten drängen sich so viele Besucher so dicht zusammen, um Bilder zu sehen, der Einführung und der Musik zu lauschen, mit einander zu reden und die Künstler und Künstlerinnen kennenzulernen.
Am 13. Juli beginnt die Ausstellung „Heimatfarben – Farbenheimat“ von Sylwia Komperda. 1980 in Polen geboren, seit der Kindheit in Südostbayern daheim, hat sie zunächst einen Handwerksberuf gelernt und ausgeübt, dann aber an der Akademie für Farbmalerei in Bad Reichenhall bei Prof. Jerry Zeniuk studiert. Eine lange Liste von Ausstellungen bezeugt ihren Schaffens-Eifer und die zunehmende Akzeptanz; ein Ankauf der Bayerischen Staatsgemäldesammlung die hohe Qualität ihrer Arbeiten.
Sylwia Komperda hat im Studium gelernt, allein mit Farbe auszudrücken, was es an Wesentlichem zu sehen gibt. „Die Spannung spiegelt die Kultur, die Zeit vermittelt das ganze Bild.“ Den Lehrsatz von Jerry Zeniuk hat sie beherzigt. Tatsächlich teilt sich in ihren Bildern allein durch die Farben und die in der Komposition erzeugte Spannung ein sensibles Verständnis der Dinge, der Emotionen, der Zusammenhänge mit, ein harmonisches Ganzes, in dem sich auch ein Betrachter zurechtfinden kann, der zu informeller Malerei schwer Zugang findet. Es sind die Farben der Heimat, das ist auf den ersten Blick zu sehen, aber es ist keine plakativ-gegenständliche Landschaft, die für Heimat steht, sondern ein Spannungszustand, der sich mitteilt und den Betrachter einbezieht. Eben eine Heimat in den Farben.
Die Vernissage findet am Samstag, 13. Juli um 19:00 statt. Die Ausstellung ist dann jeweils Freitag, Samstag, Sonntag von 15:00 bis 18:00 Uhr zu sehen. Sie endet am Sonntag, 28. Juli. Der Eintritt ist frei.