Ausstellung „rundumadum“ – Einblicke in das farbige Leben

Ausstellung auf der Burg, Bilder und Fotografien von den Künstlern Sa-Bine Fein und Andreas Feigl

Sa-Bine Fein und Andreas Feigl stellen auf der Burg aus.

Fein und Feigl sind ein weltoffenes Künstlerpaar, das sich zusätzlich zu den Wohnsitzen in Oberösterreich und auf der griechischen Insel Lefkada ein behagliches Heim in Kay mit reichlich Arbeitsraum geschaffen hat. Schnell wird klar, dass beide ihre Kraft und ihre enorme Kreativität aus der puren Lust am Leben schöpfen. Sie genießen die Schönheiten ihrer Heimatorte und dazu die Freiheit, zur besten Zeit des Jahres dort zu sein. Sie genießen auch die Herausforderungen an sich selbst – „Gleitschirmfliang“, sagt Andreas Feigl, „ka vo mir aus gfährlich sei, aber wer no nia gflong is, woaß nix, wia schee des Gfüh is“, dieses Bekenntnis wählt er als Sinnbild für das Glück, das auch aus dem bedingungslosen Einsatz für seine schöpferische Arbeit erwächst.

Sa-Bine Fein hat 32 Jahre im Kabinenservice der Lufthansa gearbeitet und dann die kreative Aufbereitung von Fotografien als ihr spezielles Kunstprojekt gewählt. Als Künstlernamen hat sie die Vorsilbe des amtlichen Namens quasi als Doppelnamen, Sa-Bine, eingeführt. Da blickt ein Fein-er Humor hervor (der Kalauer sei mir verziehen), der bei allem Staunen vor den Schönheiten der Natur sichtbar wird. Ähnlich wie bei Andreas Feigl ist die Naturbetrachtung kein Selbstzweck, sondern ein Element der persönlichen Haltung.

Die Bilder von beiden fangen die Farbigkeit der jeweiligen Landschaften ein, ohne die Objekte einfach abzubilden. Selbst die Fotografien wirken nicht gegenständlich, sondern schaffen einen Meta-Raum, in dem sich die Kolorite der lokalen Ansichten mit der menschlichen Befindlichkeit treffen. Das hat eine Spannung zur Folge, die sich auf den ersten Blick nicht ergründen lässt. Aber das gehört zum Humor der beiden: Ihre Kunst soll gefallen, soll Lust auf das Er-Leben machen, soll den Kitt bilden für das Zusammenwirken der unterschiedlichsten Charaktere. „Rundumadum“ als Haupttitel der Ausstellung betont diesen integrativen Ansatz.

Diese Auffassung von Kunst zielt nicht auf bildungsschwere Eliten, sondern auf eine große Mehrheit im Volk – was nicht mit „volkstümlich“ verwechselt werden möge. Andreas Feigl ist daher auch für Kunst im öffentlichen Raum zu haben, Kunst, die oft gar nicht als solche wahrgenommen wird, wenn sie etwa einen Kinderspielplatz bereichert. Der öffentliche Raum kann für solche Aktionen auch riesengroß sein – wie ein in Planung befindliches Landschafts-Projekt in Oberösterreich, das sich über drei Gemeinden erstreckt. Dass sich die beiden Künstlernaturen überhaupt Zeit nehmen, eine große gemeinsame Ausstellung auf der Tittmoninger Burg samt einer Vernissage für alle Sinne vorzubereiten, ist ein Glücksfall. Es ist ein Glück, das sich mitteilen, das durch Teilen größer werden will. Dem Publikum sei der Selbstversuch damit herzlich empfohlen. Die Ausstellung beginnt mit der Vernissage am 6. Mai um 19:00 Uhr und ist bis zum 19. Juni jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.

Josef Wittmann