Am neuen Standort in der Mitte des Stadtplatzes machte sich der Bauernmarkt schon im Sommer 2022 bestens

Unser Bauernmarkt

Beim Aktionstag Klima-Welt im vergangenen Oktober wurde es zum Thema gemacht: Einkaufen auf dem heimischen Bauernmarkt ist praktizierter Klimaschutz. Die Lebensmittel, die hier verkauft werden, haben die kürzesten Lieferwege.

Damit regional Produziertes zum Verkauf auf den Tittmoninger Stadtplatz kommt, wird kaum CO2 verbraucht, während Obst und Gemüse im Supermarkt oft hunderte von Kilometern mit Flugzeug, Bahn und Lkw gereist sind.

Die zumeist ökologische Erzeugung in Kleinbetrieben schont die natürlichen Ressourcen. Humusaufbau spielt im Bioackerbau eine große Rolle, weil nicht mit zugekauften Hilfsstoffen wie mineralischem N-Dünger gearbeitet wird. Letzterer verschlechtert die Klimabilanz deutlich. Das Tierwohl hat bei Bio-Betrieben einen hohen Stellenwert, die Tierhaltung wird hier möglichst artgerecht und klimafreundlich gestaltet.

Nicht zuletzt fördert der Einkauf auf dem Bauernmarkt die heimische Wirtschaft. Aber man kann natürlich auch einfach deshalb auf dem freitäglichen Wochenmarkt einkaufen, weil die Produkte frisch sind und gut schmecken, weil die Atmosphäre angenehm ist und man immer jemanden zu einem kleinen Ratsch trifft. Weil hier die Erzeugerinnen und Erzeuger selbst verkaufen, freundlich sind, einen gut beraten und genau wissen, was sie da anbieten.

Darunter sind allerhand Besonderheiten und Spezialitäten, so beispielsweise selbst gezogener Ingwer vom Hager Markus, Wildschweinsalami aus heimischer Jagd vom Hirschpoltner, in Pietling nach alten Rezepten mit Zutaten aus der Region gebackene Brotspezialitäten von der Bäckerei Steinberger, selbst am Hof geschlachtetes und zerlegtes Bio-Geflügel vom Kettenberger-Hof, der berühmte Steckerlfisch vom Stampfl Hias und vieles mehr.

Bereits zum Saisonstart Anfang März hat der Bauernmarkt einen neuen Standort bezogen: Die Stände finden sich seitdem in der Stadtplatzmitte zwischen Mariensäule und Stadtbach – nur einen Steinwurf von der Terrasse des Stadtcafés Schemmerer entfernt. Der neue Standort hat sich schon früher bewährt, etwa, als der Herrenmarkt für Konzerte gesperrt war, oder bei der Präsentation des Landesgartenschau-Konzepts. Die zentralere Lage soll den Markt noch stärker als Ort der Begegnung etablieren, wo man gerne verweilt, einen Ratsch hält, sich zusammensetzt und dem bunten Treiben zusieht.

Zur offiziellen Wiedereröffnung am 7. März gab’s Blasmusik vom „Jungen Gebläse“, Probierangebote und kleine Überraschungen beim Einkauf. Übers ganze Jahr wird es weiterhin Sonderaktionen der Händler geben und Gäste, die mit ihrer Teilnahme das Standard-Angebot immer wieder erweitern: So ist am Freitag, den 4. April der Elternbeirat der Tittmoninger Grundschule zu Gast, u.a. mit Kuchen, verschiedenen Knödelspezialitäten und traditionellen Osterkränzen. Der Erlös aus dem Verkauf kommt der Arbeit des Elternbeirats zugute. Für einen musikalischen Akzent sorgt bei gutem Wetter die Bläserklasse der Grundschule. Frische und geräucherte Forellen vom Stampfl Hias gibt es von diesem Tag an wieder regelmäßig vierzehntägig. Eine Woche später, am 11. April, kommt der Waldkindergarten zum Bauernmarkt und bietet an einem Stand österliches Selbstgebasteltes aus Naturmaterialien. Außerdem werden die Waldeulen-Kinder, wie schon kurz vor Weihnachten, am Markt singen und Geld für einen guten Zweck sammeln.

Es ist also immer was los am Bauernmark, bis kurz vor Weihnachten wieder immer freitags (außer an Feiertagen) von 8 bis 12 Uhr. Es locken saisonales Obst und Gemüse, frisches Brot und Gebäck, Geflügel und Forellen aus heimischer Zucht, Wild- und Käsespezialitäten sowie bald auch Fleisch vom Galloway-Rind aus der Wimm.

Hier stellen wir Ihnen unsere Bauernmarkt-„Standler“ vor

Bäckerei Steinberger

Die Bäckerei Steinberger produziert in Pietling, rund 6 km vom Stadtplatz Tittmoning, wo auch ihr Hauptsitz ist. „Wir sind stolz auf unsere traditionelle Handwerkskunst, auf die Anwendung alter Rezepte und auf den Einsatz wertvoller regionaler Rohstoffe.“

Als Meisterbetrieb des Bäckerhandwerks ist es für sie selbstverständlich, Brot und Gebäck in hoher handwerklicher Qualität herzustellen. Die Zutaten dafür beziehen sie überwiegend aus der Region: Eier für die Backstube ausschließlich vom Hühnermobil Koiser aus Pietling, Sahne, Milch und Butter von den Milchwerken Berchtesgadener Land, Mehl von der Aichermühle Eizing (Fridolfing).

Bio-Geflügelhof Kettenberger

Der Bio-Geflügelhof Kettenberger wird seit 1993 nach den Richtlinien des Bio-Verbandes „Naturland“ bewirtschaftet. Auf den Feldern des zehn Kilometer vom Stadtplatz entfernten Familienbetriebs werden Kartoffeln und Getreide erzeugt und Hähnchen, Puten, Enten, Legehennen, Schweine und Rinder gehalten.

Das Geflügel wird selbst am Hof geschlachtet, Rinder und Schweine im zehn Kilometer entfernten Fridolfing bei der Metzgerei Spitzauer. Das Zerlegen erfolgt am Hof. „So ersparen wir unseren Tieren, der Umwelt und uns lange und nervenaufreibende Transporte.“

Dem Bio-Betrieb ist es wichtig, in geschlossenen Kreisläufen zu wirtschaften. So wird das am Hof erzeugte Futter zur Gänze im Betrieb verwertet und die gesamte Produktion im Umkreis von 60 Kilometern selbst vermarktet, z.B. an das Landgasthaus Tanner in Waging oder an den „BioMichi“ in Kirchanschöring.

Die Kettenbergers legen als kleiner, regional wirtschaftender Betrieb Wert darauf, heimische Handwerksbetriebe zu unterstützen, ob bei Maschinennreparaturen oder Neu- und Umbauten von Gebäuden: Das sichert Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region.

Fische vom Stampfl Hias

Die Fischweiher vom Stampfl Hias liegen direkt im Stadtgebiet, nur wenige hundert Meter vom Stadtplatz entfernt, und werden vom Ponlachquellwasser gespeist. In der Fischzucht, in der vom Ei bis zum fertigen Speisefisch alles aus eigener Hand kommt, werden neben Regenbogenforellen auch Bachforellen und Saiblinge gehalten.

Alle zwei Wochen ist der Stampfl Hias am Bauern- und Wochenmarkt. Neben den fangfrischen Regenbogen- und Bachforellen sowie den Saiblingen im Ganzen bietet er diese hier zusätzlich filetiert und vakuumiert oder auch im Buchenrauch „vergoldet“ (geräuchert) an.

Zwei- bis dreimal im Jahr wird zudem eine Besonderheit angeboten: Direkt am Markt werden Steckerlfisch gegrillt – diese finden immer wieder reißenden Absatz. Auch unter der Woche ist es möglich, frischen Fisch bei ihm über den ab-Haus-Verkauf zu erhalten. Hierzu genügt ein vorheriger Anruf unter der Telefonnummer 08683 908.

Wildbret Hirschpoltner

Standort der Firma Wildbret Hirschpoltner ist in Deisenberg (Gemeinde Tittmoning), rund 7 km vom Stadtplatz entfernt.

Hier gibt es heimisches Wild, auch küchenfertig vakuumiert, und Wildprodukte wie Schinken und Würste vom Reh, Hirsch und Wildschwein, die als Brotzeit, besondere Schmankerl am Abend oder auch als erlesenes Mitbringsel und Geschenk sehr beliebt sind.

Das Angebot variiert je nach Saison und Verfügbarkeit, es werden ausschließlich Tiere aus freier Wildbahn verarbeitet, die in unserer Region erlegt wurden: Die eigene Jagd befindet sich in Törring, das Gebiet für Ankäufe reicht maximal bis in den Ebersberger Forst.

Biogemüse von Markus Hager

Markus Hager baut sein Gemüse auf dem eigenen Bio-Gemüsehof in Fridolfing an. Die Eier kommen vom Hühnermobil in Obergeisenfelden, ca. 10 km von Tittmoning entfernt. Auf ca. 1 ha Land kultiviert er über vierzig verschiedene Gemüsesorten: Salat, Karotten, Kartoffeln, Zucchini, Tomaten, Gurken, Ingwer und vieles mehr. Darunter sind auch zahlreiche alte Sorten.

Jungpflanzen bezieht er sehr regional, zum Beispiel von der Gärtnerei „Horizont“ in Trostberg. Damit wird auch ein soziales Projekt für „Menschen mit Behinderung“ unterstützt.

Vermarktet wird ebenso sehr regional in einem Umkreis von ca. 50 km: Verkauf auf den Bauern- und Wochenmärkten in Burghausen, Freilassing und Tittmoning und Belieferung mehrerer Gasthäuser der Region.

„Bio-regional erzeugtes Gemüse ist mein Beitrag zum Klimaschutz, da hier durch die kurzen Transportwege nicht nur weniger CO2 entsteht, es wird auch Verpackungsmüll gespart und die Ware ist einfach viel frischer und knackiger! Mein Leitsatz: mit der Natur und für die Natur!“

Kartoffeln, Gemüse und mehr vom Huber-Hof

Der „Huber-Hof“ ist ein konventioneller Ackerbau-Familien­betrieb in Brunnthal (Gemeinde Garching) zwischen Wald und Feichten, knapp 20 km von Tittmoning entfernt. Angebaut werden hier insbesondere Weizen, Mais, Raps und Gerste. Auch eine Bullenmast gehört dazu.

Georg und Andrea Maier haben den Hof von seinem Vater übernommen. Bekannt ist der Huber-Hof vor allem für seinen Kartoffelanbau, der jetzt schon in dritter Generation betrieben wird.

Für den Marktverkauf bauen die Maiers neben den Kartoffeln auch Gemüse wie Salat, Kraut und Zwiebeln selbst an. Außerdem kaufen sie saisonal Obst und Beeren aus der Region zu: Erdbeeren aus Burgkirchen, Himbeeren aus Engelsberg, Heidelbeeren aus Garching, Tomaten und Paprika aus Kirchweidach sowie Äpfel, Birnen und Zwetschgen aus Niederbayern.

Die Regionalität steht beim Huber-Hof im Vordergrund: Obst und Gemüse, das hier am Stand verkauft wird, hat vom Feld bis zum Marktstand maximal 90 km zurückgelegt.

Gemüse vom Huber-Hof ist nicht nur beim Tittmoninger Bauernmarkt zu haben. Auch auf den Bauernmärkten in Altötting, Garching und Waldkraiburg wird es angeboten.

Galloway-Fleisch von Heidi und Martin Gerbl

Martin und Heidi Gerbl haben den Schritt gewagt und sind mit ihren Galloway-Rindern Ende Juli 2023 von Milchkuhhaltung auf Mutterkuhhaltung umgestiegen. Dazu wurde der alte Stall umgebaut. Seit 2024 vermarkten sie das Rindfleisch direkt ab Hof – ein Projekt, das sie mit Herzblut und Leidenschaft verfolgen.

Die Gerbls lassen ihre Galloways in der Tittmoninger Salzachau weiden, im Winterquartier auf Stroh liegen und saisonal abkalben. Für die Rasse der Galloways haben sie sich entschieden wegen ihrer Robustheit und Widerstandsfähigkeit: Diese Tiere sind genügsame und entspannte Wesen, sie stehen für hervorragende Fleischqualität, die man wirklich schmeckt.

Begonnen haben die Gerbls mit dem Verkauf von 5 kg-Mischpaketen. Die Stücke werden auch portionsweise abgepackt und vakuumiert. Nach und nach wollen sie ihr Sortiment ausbauen mit Salami, Pfefferbeißern und ähnlichen Spezialitäten.

Seit März 2025 sind die Gerbls auch mit dabei am Tittmoninger Bauernmarkt, zunächst noch in etwas unregelmäßigen Abständen, etwa alle zwei Monate. Sie bemühen sich aber, ihre Schlachttermine rechtzeitig bekannt zu geben. Auf facebook haben sie als „Gerbl’s Galloway“ 125 Follower, das ist sicher ausbaufähig. Und gerne darf, wer mag, im Voraus reservieren: Ein Anruf unter 08683/1095 genügt.

Dr. Gerda Poschmann-Reichenau