Dipl.-Ing. Bernhard Unterreitmeier und Annika Pollitt von Aquasoli mit Bürgermeister Andreas Bratzdrum bei der Besprechung im Tittmoninger Rathaus
Um auf Starkregen und Hochwasser besser vorbereitet zu sein, wird langfristig für das Gemeindegebiet Tittmoning ein integrales Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept erstellt. Nach intensiver Vorbereitung startet das beauftragte Ingenieurbüro Aquasoli jetzt zunächst die Untersuchung von Quell- und Einzugsgebiet des Stillbachs. Das bringt mehr Sicherheit und Schutz vor Hochwasser insbesondere für Kirchheim.
Bereits 2020 hatte die Stadt den ersten Mittelantrag für dieses Projekt gestellt und 2021 den vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragt. Um in den Genuss einer 75%igen Förderung durch das Wasserwirtschaftsamt zu kommen, musste jedoch noch dessen positiver Bescheid abgewartet werden. Nachdem dieser jetzt vorliegt, können die konkreten Arbeiten beginnen. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Bratzdrum, Geschäftsleiter Walter Schöberl, Albert Zeltsperger vom Bauamt sowie dem für Katastrophenschutz zuständigen Ulrich Remmelberger von der Stadtverwaltung besprachen Dipl.-Ing. Bernhard Unterreitmeier und Annika Pollitt von Aquasoli im Rathaus das Vorgehen in den nächsten Wochen und Monaten.
„Ziel ist es, für die hochwassergefährdeten Bereiche der Stadtgemeinde Maßnahmen zu entwickeln, die einem hundertjährlichen Hochwasser standhalten“, erläuterte Unterreitmeier. Dazu werden zunächst Feldarbeiten zur Vermessung durchgeführt: Im Einzugsbereich des Stillbachs werden die einzelnen Gewässerabschnitte vermessen, damit sich Hochwasserberechnungen für die gefährdeten Bereiche erstellen lassen. Betroffen sind neben dem Stillbach selbst der Lanzinger und der Kugelthaler Mühlbach sowie Eschelbach und Hörzinger Graben. Der Vermessungsumgriff wird zur Information der Anwohner in Kartenform im Rathaus Tittmoning ausgehängt.
Anrainer werden gebeten, den Mitarbeitern des Ingenieursbüros Aquasoli und des Büros GEOBASIC für die Vermessungsarbeiten an diesen Gewässern, die im Februar und März durchgeführt werden, den Zugang zu den jeweiligen Grundstücken in Lanzing, Mühlham, Hausmoning, Wiesmühl, Inzing, Mayerhofen, Harmoning, Kirchheim und Wies zu gewähren. Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis und Kooperation.
Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres werden erste Berechnungsergebnisse vorliegen, auf deren Basis im weiteren Verlauf individuelle Konzepte zum Schutz der jeweiligen Siedlungsbereiche vor Hochwasser erarbeitet werden. „Im Herbst könnte es schon erste Termine zu praktischen Maßnahmen geben“, stellte Unterreitmeier in Aussicht.