Wasserwirtschaftsamt Traunstein schließt zeitnah Arbeiten ab – Konzept zugunsten des Naturschutzes bewährt sich
Auf einem guten Weg sind die Arbeiten zum Hochwasserschutz an der Ponlach in Tittmoning. In zwei bis drei Wochen wird das Wasserwirtschaftsamt Traunstein das Projekt abschließen. Neben dem bestmöglichen Schutz der Menschen ist dann auch den Belangen des Naturschutzes erfolgreich Rechnung getragen. Ebenfalls erfreulich: Der Zeitrahmen wird eingehalten, die mit 100.000 Euro veranschlagten Kosten steigen nicht.
Sperre und Rückhaltebecken halten Geschiebe zurück
Im Mittelpunkt der Maßnahme steht die Sperre etwa 100 Meter oberhalb der Kirche. In den kommenden Tagen wird sie gereinigt. Eventuelle Schäden am Mauerwerk werden behoben. Das zu ihr gehörende, 500 Kubikmeter fassende Rückhaltebecken müssen Arbeiter mit Hilfe eines Langstielbaggers noch vollständig ausräumen. Ungefähr die Hälfte des abgelagerten Schlamms ist bereits ausgebaggert und entsorgt. Stefan Hollrie, der Sachgebietsleiter „Gewässerunterhalt“ am Wasserwirtschaftsamt Traunstein, zeigt sich zufrieden mit dem Baufortschritt: „Die Idee einen effektiven Rückhalteraum zu schaffen und die bereits vorhandene Sperre zu nutzen, hat sich als richtig erwiesen.“ Daran ändert auch ein Querriegel aus Beton nichts, der während der Arbeiten überraschenderweise zum Vorschein gekommen ist. Im Gegenteil: Er grenzt den Naturraum vom Rückhaltebecken ab, bildet eine zusätzliche Hürde für den Geschiebetransport.
Verbesserter Lebensraum für Reptilien
Damit die Anlage zuverlässig vor Hochwasser schützen kann, wird der Rückhalteraum in Zukunft bei Bedarf geräumt. Die Zufahrt dafür führt über die neu angelegte Abfahrt auf der flussabwärts linken Seite der Ponlach. Sie soll nicht nur der Anfahrt des Langstielbaggers dienen: Die mit Beton gesicherten Steine werden so gelegt, dass sich kleine Hohlräume ergeben. In ihnen sollen Eidechsen und Schlangen Rückzugsmöglichkeiten finden. Scheint die Sonne, könnten die Reptilien hervorkriechen und sich auf den Steinen sonnen, sagt Andrea Rimböck, am Amt zuständig für die Umweltbaubegleitung.
Auch ihr Fazit fällt positiv aus: „Dank der Baustelle hat der Lebensraum für die Tiere an Qualität gewonnen.“
Bestmögliche Lösung erfolgreich umgesetzt
Das gelungene Zusammenspiel zwischen Hochwasserschutz und Schutz der Natur an der Ponlach geht zurück auf die enge Abstimmung zwischen Vertretern des Traunsteiner Amtes, der Unteren Naturschutzbehörde sowie des Landesamtes für Umwelt. Dies war insbesondere notwendig, weil die Ponlach in Tittmoning durch eine Schlucht fließt und stark verbaut ist. Auf rund 1,2 Kilometern finden sich 50 Bauwerke, die den Fluss bei Hochwasser im Zaum halten. Die Schlucht selbst gilt als Naherholungs- und Naturschutzgebiet. Die Sanierung im reduzierten Umfang ergab sich als bestmögliche Lösung.
Wasserwirtschaftsamt Traunstein