Arbeitsgruppe Energie Tittmoning
Arbeitsgruppe Energie Tittmoning

Die Arbeitsgruppe Energie in Tittmoning

Gegenwart und Zukunft der regionalen Energieversorgung im Fokus

Im August 2021 formierte sich eine neue Arbeitsgruppe Energie in Tittmoning unter der Leitung von Albert Schauer. Mitglieder sind Stadträte aus allen Fraktionen, die das Thema Energieversorgung im Zusammenhang mit ihrer Kommunalarbeit bearbeiten wollen.

Als Basis wurde in der Anfangsphase ein energiepolitisches Leitbild für Tittmoning entwickelt, das sich unter anderem an den bayrischen Klimaschutzpaketen I und II und am Bayrischen Klimaschutzprogramm orientiert. Die allgemeinen Richtlinien wurden dabei auf konkrete Ziele für Tittmoning in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Energieeffizienz – Energieeinsparung – Erneuerbare Energien und Gemeinsames Handeln von Bürgern, Institutionen und Stadt heruntergebrochen.

Als Hauptaufgaben definierte die Arbeitsgruppe wie folgt:

Es sieht sich als beratendes Gremium für Verwaltung, Bürgermeister und Stadtrat. Es will die Umsetzung von Energie- und Klimaschutzmaßnahmen innerhalb der definierten Handlungsfelder vorantreiben und unterstützen. Es will sowohl in der Verwaltung als auch bei den Bürgern für das Thema Energiesparen und Klimaschutz sensibilisieren. Es sieht sich als unterstützendes Gremium bei kommunalen Projekten.

Im Jahr 2021 beschäftigte man sich intensiv mit dem Thema Nah- und Fernwärmeversorgung im Zusammenhang mit den neuen Baugebieten in Kay und „Am Alten Bahnhof“. Hier will Tittmoning als Kommune Neuland betreten. Da man für neue Baugebiete keine fossilen Brennstoffe wie Öl oder Erdgas als Brennstoff für die Wärmegewinnung mehr einsetzen will, musste man alternative Lösungen auf ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen.

Grundlagen für die Entscheidungsfindung wurden dabei vom Institut für Energietechnik aus Amberg geliefert. Für die regionalen Perspektiven von Nah- und Fernwärme zog man DI (FH) Ing. Michael Perkmann vom Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel zu Rate.

Beleuchtet wurden in dem Prozess die Wirtschaftlichkeit, die Machbarkeit, die möglichen Standorte für Heizkraftwerke und mögliche Quellen als Einspeiser für Fernwärme. Für das Wohngebiet „Am Alten Bahnhof“ war man sich schnell über Fernwärme als Lösung im Klaren. In der Folge war nun zu prüfen, ob Tittmoning dies als eigenes Kommunalwerk betreiben will und wo der Standort für das Heizkraftwerk bestimmt werden soll.

In Kay war die Situation nicht so eindeutig, weil allein für das Neubaugebiet ein Nahwärmenetz nur schwer wirtschaftlich zu betreiben und der Standort für das Heizkraftwerk für zukünftige Erweiterungen nicht optimal ist.

Eine weitere Aufgabe der Arbeitsgruppe war, Bedingungen zu formulieren, die die Ausweisung von Sondergebieten für Biogasanlagen, Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik im Gemeindegebiet ermöglichen bzw. ausschließen. Für den Bereich Biogasanlagen wurden diese Kriterien inzwischen erarbeitet.

Für die kommunalen Liegenschaften wurde der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen vorangetrieben. Demnächst werden auf der Schule und dem Haus für Kinder neue Anlagen installiert.

Für einen Infoabend zum Thema „Perspektiven der Energieversorgung“ in Kay holte die Arbeitsgruppe Peter Pospischil von der Energieagentur Südostbayern und Michael Perkmann vom Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel als kompetente Referenten nach Kay. Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Die Referenten stellten sich nach ihren prägnanten und informativen Vorträgen den Fragen aus dem Publikum.

Die nächsten großen Aufgaben für die Arbeitsgruppe werden der Aufbau eines kommunalen Energie-Unternehmens und die Planung eines Wärmenetzes im Stadtbereich sein.

Ute Sesselmann