In einem etwas ungewöhnlichen Rahmen hatte die Stadt Tittmoning die Besitzer von teils leerstehenden Geschäftsimmobilien am Stadtplatz zu Information und Gedankenaustausch eingeladen. Der „Business Lunch“ über die Mittagszeit erwies sich als gute Plattform, zeitlich in der Regel sehr eingespannte Unternehmer und Eigentümer in den Sitzungssaal des Rathauses zu locken.
Bürgermeister Andreas Bratzdrum war über den sehr guten Besuch mehr als erfreut: „Dies zeigt, dass Ihnen die Altstadt und die Verbesserung ihrer Attraktivität am Herzen liegt.“ Es sei eine Gemeinschaftsaufgabe, bei welcher Stadt und Immobilienbesitzer an einem Strang ziehen müssten und bei der vorhandene Leerstände nach Möglichkeit einer neuen Nutzung zugeführt werden sollten. Die Stadt unterstütze dabei nach Kräften.
Ein Baustein ist das Altstadtmanagement, das bei der Attraktivierung des Stadtplatzes eine wichtige Rolle spielt. So war dieses Treffen auch von Projektmanager Wolfgang Grubwinkler vom Fachbüro Identität & Image initiiert und vorbereitet worden. Dieser stellte eine neu erarbeitete Broschüre mit Informationen zur Förderung privater Investitionen im Altstadtbereich vor. Die Handreichung soll Orientierung geben in dem komplexen Feld staatlicher Förderung und gleichzeitig Mut machen, in die Sanierung der eigenen Geschäftsimmobilie zu investieren.
Ein besonderes „Zuckerl“ ist ein neues kommunales Förderprogramm, das der Stadtrat erst vor kurzem auf den Weg gebracht hat. Das „Geschäftsflächenprogramm“ gibt erstmals finanzielle Anreize der Stadt, Leerstände privat zu sanieren. Mit im Boot ist auch die Städtebauförderung bei der Regierung von Oberbayern. Der für Tittmoning zuständige Referent, Bauoberrat Thomas Spindler, schilderte anhand von aussagekräftigen Bildern aus erfolgreichen Sanierungsprojekten, welche Wirkung eine Unterstützung durch Staat und Kommune bei privaten Projekten erzielen kann.
Dem Informationsblock schloss sich eine rege Diskussion an, in der die Rahmenbedingungen in der Altstadt, insbesondere die Parkplatzsituation am Stadtplatz und der allseitige Wunsch nach mehr Platz für Menschen und weniger Blech eine Rolle spielte. Der Erfahrungsaustausch der Immobilieneigentümer über Chancen und Wege der Vermarktung von Leerständen gab den Einzelnen Impulse, machte aber auch deutlich, dass die Zeiten für Geschäftsvermietungen heute schwierig sind und Phantasie gefragt ist.
Nach gut zwei Stunden Information und Diskussion zog Bürgermeister Bratzdrum ein rundum positives Fazit: „Das Experiment ist gelungen. Wir haben eine gute Basis gefunden, um uns auszutauschen, aber auch, um ganz konkrete finanzielle Unterstützungen vorstellen zu können und damit Mut zu machen.“