Die Galerie von Luise Wittmann in den ehemaligen Zoll-Amtsräumen, dem „Zollhäusl Tittmoning“ an der Tittmoninger Salzachbrücke hat sich durch die Vorstellung ungewöhnlicher Künstler und Kunstwerke einen besonderen Ruf geschaffen. An der Landesgrenze geht es auch in der Kunst stets um Grenzen und ihre Überwindung.
Die Ausstellung „Phantastische Welt“ war schon einmal für das Frühjahr 2020 geplant. Damals konnte sie wegen Lockdown und Grenzsperrung nicht stattfinden. Inzwischen sind wieder Veranstaltungen möglich. Wenn das schöne Wetter, so wie prognostiziert, weiter anhält, findet die Vernissage im Freien statt und die Bilder können parallel dazu in Kleingruppen den persönlichen Hygienebedürfnissen entsprechend betrachtet werden.
„Antschai“ hat in der Pandemie-Zeit eine Serie neuer Werke geschaffen und damit der Ausstellung einen neuen Schwerpunkt gegeben. Bezog sich „phantastisch“ ursprünglich auf seine bei Reisen in viele Länder der Welt gesammelten Erfahrungen und auf die uns fremden Mythen und Vorstellungen, so erschaffen seine neueren Bilder eine Parallelwelt, ein idealisiertes Pendant zu der von vielen Seiten bedrohten Realität. Seinen Namen hat er aus Erschütterung über den Ukraine-Krieg in ein Pseudonym geändert. Er zeigt damit, dass er durch die jüngsten Ereignisse ein Anderer geworden ist.
Sein Werdegang ist davon unberührt. Er hat in München Malerei und Graphik studiert und lebt seit 1974 als freischaffender Maler und Graphiker im Rupertiwinkel. Er hat in Frankreich, Italien, USA, Österreich und in vielen Städten Deutschlands ausgestellt. In sein Werk fließen mit voller Absicht wechselnde Strömungen des Bewusstseins ein. Sein Lebenswerk reicht vom Surrealismus über buddhistisch geprägten Symbolismus bis zu informellen Farbkompositionen.
Aus seinem vielgestaltigen Werk präsentiert das „Zollhäusl“ eine repräsentative Auswahl, bei der die neuen, in Stil und Inhalt verschiedenen Arbeiten eine wichtige Rolle spielen. Fremde Kulturen, insbesondere die chinesische und die von Sri Lanka und Nepal, haben Antschai ebenso beeinflusst wie seine ganz persönliche Liebe zur Natur und seine Empfänglichkeit für Symbolik. Alles Dargestellte hat bei ihm einen Hintergrund. Es geht um die nie endende Suche nach den Grenzen des Begreifens.
Die Ausstellung ist vom 24. Juli bis zum 7. August 2022, jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 15:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Die Vernissage findet am Samstag, 23. Juli um 19:00 Uhr statt. Eine kurze Einführung in das bildnerische Werk von Antschai hält Josef Wittmann. Der junge, in der Musikszene bereits anerkannte Gitarrist und Songwriter Bastian Brangenberg wird die Vernissage musikalisch begleiten. Wie immer ist der Eintritt frei.