IDI Tagung Mundart Literatur in Tittmoning

Internationale Arbeitstagung für Mundartliteratur in Tittmoning

Öffentliche Lesung im Salzburger Saal der Burg

Vor 50 Jahren hat in Obergurgl (Ötztal/Tirol) die «Erste internationale Arbeitstagung für Mundartliteratur» stattgefunden. In der Folge wurde 1976 in Krems das Internationale Dialektinstitut (IDI) gegründet. Die Jubiläums-Tagung des IDI findet nun vom 11. bis 13. Oktober in Tittmoning statt. Zum Thema „50 Jahre Arbeitstagung – was wurde bewirkt, wie geht es weiter?“ treffen sich rund vierzig Schriftsteller aus dem deutschen Sprachraum, von der Waterkant bis Italien, vom Böhmen bis in die Schweiz und das Elsass. Zu den Vorträgen und Diskussionen kommen die Autorinnen und Autoren mit namhaften Sprach- und Literaturwissenschaftlern und mit zahlreichen Medienvertretern im Stadtsaal zusammen. Die Veranstaltungen sind öffentlich.

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50 Jahre nach Obergurgl ist der Optimismus, man könne mit Dialekten, Minderheits- und Ursprachen gegen die Internationalisierung und Kommerzialisierung der Umgangssprache an-dichten, an-singen, an-spielen, weitgehend verflogen. Die „neue Mundartlyrik“ der 1960er bis 80er Jahre hat es (Ausnahmen bestätigen die Regel) in Bibliotheken und Archive, aber nicht in die Köpfe der Zeitgenossen geschafft. Während die Mundartforschung noch als Orchideenfach der Germanistik gepflegt wird, erfährt die mit der standardsprachlichen Literatur durchaus ebenbürtige Lyrik und Prosa nur noch marginales Interesse.

Einen Eindruck von der Vielfalt der Dialekte und der Qualität der literarischen Arbeiten vermittelt eine öffentliche Lesung, an der viele Tagungsteilnehmer mitwirken werden. Die musikalische Gestaltung des Abends übernehmen Bernadette und Josef Irgmaier. Die Lesung findet am Samstag, 12. Oktober, um 20:00 Uhr im Salzburger Saal der Burg statt. Der Eintritt ist frei.

Josef Wittmann