Heitere Zauberkomödie in neuer Bearbeitung ab Oktober im Stadtsaal
Lumpazivagabundus ist immer noch eines der meistgespielten Stücke des Wiener Dramatikers Johann Nepomuk Nestroy (1801 – 1862). Der Meister des Alt-Wiener Volkstheaters war auch Schauspieler und Sänger und trat selbst gerne in Charakterrollen seiner Stücke auf. „Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“ wurde 1833 erstmals aufgeführt. Seither wurde es im ganzen deutschsprachigen Raum zum Vergnügen des Publikums und der Darsteller gespielt und bereits sechsmal verfilmt.
Lisa Hanöffner hat den Text behutsam bearbeitet und veraltete Ausdrücke und Bilder durch aktuelle Sprache ersetzt, ohne dem Bestand des Stückes weh zu tun. Immer noch geht es feuchtfröhlich lustig zu, im Feenreich des greisen Königs Stellaris grad so wie auf der Welt, wo die mächtigen Feen ihre Fehden austragen. Im Original wird der bevorstehende Weltuntergang in der Angst vor dem Großen Kometen, der 1830 mit bloßem Auge zu sehen war, konkretisiert. Die Anlässe, das Weltende zu fürchten, müssen aber nicht eigens benannt werden. Die lieben Zeitgenossen sind für ernsthaftes Umdenken nicht zu haben – darin ist das Stück unverändert aktuell.
Lumpazivagabundus, Zauberer der Verführung, hat die Söhne der großen Zauberer im Feenreich zu seinen Anhängern gemacht. Als der Feenkönig mit Hilfe der Glücksfee Fortuna und der Liebesfee Amorosa versucht, die Söhne wieder auf den rechten Weg zu bringen, kommt es zum Streit. Für Fortuna ist Glück die einzige Rettung, Amorosa sieht diese nur in der wahren Liebe. Ausgerechnet Lumpazivagabundus soll den Streit schlichten. Austragungsort wird die Welt: an drei Erdenbürgern wollen die Mächte ein Exempel statuieren.
Der Schuster Knieriem, der Schreiner Leim und der Schneider Zwirn, drei vollkommen ahnungslose, einfältige, aber lebenslustige Handwerksburschen auf der Walz, werden zu Versuchspersonen des moralischen Einflusses. Dem trinkfesten Schuster ist alles egal, weil übers Jahr der Komet kommt, der Schreiner wird von Liebeskummer geplagt und für den Schneider muss es einfach fidel zugehen. Ein Los der Glücksfee Fortuna macht die drei über Nacht zu reichen Herrschaften. Sie suchen jeder auf seine Weise ihr Auskommen, und wollen sich aufs Jahr treffen, um zu sehen, wer es wozu gebracht hat. Der Schuster macht sich auf eine Weltreise durch die Weinschenken, der Schneider zu den schönen Frauen Italiens, der Schreiner möchte in München das Veverl Hobelmann heiraten, das er bei der letzten Arbeitsstelle kennen gelernt hat. Lumpazivagabundus, der Zauberer der Verführung jagt sie durch die Turbulenzen des Lebens. Wird er oder wird Fortuna am Ende ihr Leben bestimmen?
Die Heimatbühne Tittmoning präsentiert die Zaubererkomödie unter der Regie von Lisa Hanöffner im Stadtsaal an folgenden Terminen:
Premiere: Samstag, 29.10.2022 um 20:00 Uhr.
Weitere Termine: Freitag, 04.11. – Samstag, 05.11. – Sonntag, 06.11. – Samstag, 12.11. und Sonntag 13.11., jeweils um 20:00 Uhr, an den Sonntagen schon um 17:00 Uhr. Der Vorverkauf beginnt Mitte Oktober bei der Tourist-Info Tittmoning.
Aufgrund der Corona-Situation ist es möglich, dass sich Termine ändern. Aktuelle Informationen sind unter www.heimatbuehne-tittmoning.de, über Instagram/ Facebook oder bei uns zu finden.