Die Mitglieder der Feuerwehr Kay freuen sich auf viele Besucher bei der Jubiläumsfeier zum 150 sten Gründungsfest
Der Anlass für das Fest liegt weit zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es eine Welle von Feuerwehr-Gründungen, 1849 erhielt Augsburg die erste Ortsfeuerwehr in Bayern. 1865 gab es 58 Feuerwehren, 1870 bereits 570 und 1876 stolze 2.920. Da war die Kayer Feuerwehr, gegründet 1873 und beurkundet 1874, schon dabei. Franziska Leitenbacher vom Festausschuss der Kayer Wehr ist darauf „scho a bisserl stoiz – ma hat des Gfui, mia schreim Geschichte“.
Die Brandbekämpfung ist in Bayern eine Pflichtaufgabe der Gemeinden. In der Regel ist der Dienst in der Feuerwehr ehrenamtlich. Dass sich junge Männer und Frauen für die komplexen Aufgaben ausbilden lassen und ihre Fähigkeiten in ständigen Übungen erweitern und erhalten, liegt in der Tradition des Nationalbewusstseins: nicht ein Königs- oder Herrscherhaus bestimmt die Geschicke des Landes, sondern das Volk selbst. Nachdem aus dieser Überzeugung heraus erst einmal Burschenschaften und Turnvereine gegründet wurden, folgten rasch erste Löschorganisationen. Die praktische Aufgabe, Brände zu bekämpfen, kam aus einer gemeinsamen Verantwortung. Die ernste Pflicht, anderen im Notfall beizustehen, hatte von Anfang an auch einen geselligen Hintergrund. Die Feuerwehr Kay hat dafür die aktive Wehr und den Feuerwehrverein, nur scheinbar zweierlei; denn die aktiven Feuerwehrler sind alle auch Mitglied des Vereins.
Das muss man nicht unbedingt wissen, um es sich bei der Festwoche gut gehen zu lassen. Aber es ist eine angenehme Seite des Daheimseins, dass die Leute, die mit einem feiern, auch bereit sind zu helfen, wenn Feuer am Dach ist. Und nicht nur bereit, sondern fachmännisch ausgebildet und effizient. Denn die Dienste der Feuerwehr beschränken sich nicht aufs Löschen, sie retten und bergen Unfallopfer, leisten Hilfe, z.B. bei Öl- und Giftstoff-Austritt und halten Schäden durch Hochwasser und Unwetter so gut als möglich ab.
Nun aber zum Fest.
Es beginnt am Mittwoch, 8. Mai, dem Tag vor Christi Himmelfahrt, um 20 Uhr mit dem Voigas-Festl. Es hat seine eigene Tradition, eine abgefahrene Party für die Jungen und die Junggebliebenen mit Musik „aufgelegt“ von DJ Ela Elastico.
Am Donnerstag, 9. Mai, ist das Vatertags-Zeltln angesagt. Da geht es um elf Uhr los mit Frühschoppen und anschließendem Mittagstisch, mit Programm für die ganze Familie. Die Martal Musi, längst weit über die Heimatgemeinde hinaus bekannt, begleitet das Mittags-Zeltln musikalisch. Am Nachmittag ist ein buntes Kinderprogramm angesagt und am Abend hat die heiter-rockige Stimmungsband EBBA!EBBA ihren Gastauftritt. Ein echter Aufreißer, nicht nur mit dem Party-Hit „Resi! Resi! Resi!“
Django Asül, als Sohn türkischer Eltern in Hengersberg aufgewachsen und auf den Kleinkunstbühnen Bayerns zum Kabarett-Star geworden, vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kulturpreis Bayern und dem bayerischen Verdienstorden, kommt am Freitag, 10. Mai ins Festzelt. Er bringt sein ganz frisch fertig gewordenes, neuestes Programm auf die Bühne. Einlass nur mit gültiger Eintrittskarte, die man im Vorverkauf bei EDEKA Remmelberger in Kay und bei der Tourist-Info in Tittmoning erwerben kann. 24 Euro sind dafür ein Schnäppchenpreis.
Am Samstag, 11. Mai, fängt das Fest am Nachmittag um 17 Uhr an, mit dem Empfang der Vereine und einem anschließenden Totengedenken. Die Feuerwehr Kay lädt am Festabend auch herzlich zum Tag der Betriebe ein. Am Abend ist Bierzeltstimmung gesichert: Ä-Hax, die angesagte Showband, wird sie bis zum Siedepunkt anheizen, die sieben Burschen und zwei Mädel lassen keinen fad auf den Bänken sitzen.
Am Sonntag, 12. Mai, erreicht das Gründungsfest seinen Höhepunkt. Ab 8 Uhr früh erweisen die Feuerwehren der umliegenden Städte und Gemeinden sowie die Tittmoninger Ortsvereine dem Jubelverein die Ehre. Um viertel nach zehn wird der Geburtstag der Kayer Feuerwehr mit einem Festgottesdienst an der St.-Ulrich-Straße gefeiert. Anschließend führt ein Festzug alle Teilnehmer durch das Kayer Dorf zurück zum Festzelt. Zum Mittagstisch werden im Festzelt ausreichend Plätze vorhanden sein, so dass alle Vereinsmitglieder und Gäste den Muttertag mit herzhafter Bierzeltkost sowie Kaffee und Kuchen gebührend feiern können. Im Laufe des Nachmittags wird die Blaskapelle Jung-Otting die Stimmung im Festzelt anheizen, bis das Kayer Feuerwehrfest an diesem Tag zu vorgerückter Stunde ausklingt.
Am Montag, 13. Mai, kommt Ministerpräsident und CSU-Parteivorsitzender Dr. Markus Söder nach Kay. Die Feuerwehr Kay stellt hierfür ihr Festzelt dem CSU-Kreisverband Traunstein zur Verfügung. Markus Söder spricht zur bevorstehenden Europa-Wahl. Das Bierzeltteam der Feuerwehr Kay versorgt zusammen mit seinen Partnerfirmen natürlich auch an diesem Abend alle Gäste mit Speis und Trank und freut sich nochmals auf viele Besucher im Festzelt in Kay.
Für das Organisationsteam und den Festausschuss ist dann die Bären-Arbeit der Vorbereitungs-Monate getan. „Das Abbauen kommt dann noch“, sagt „Franzi“ Leitenbacher, „das ist aber nimmer schwierig“. Und für die Zeit danach freuen sich schon alle Kayer Feuerwehrler auf den Besuch der zahlreichen Feuerwehrfeste in diesem Jahr. Dann dürfen sie wieder entspannt als Gäste teilnehmen und mit einem gemeinsamen Prosit auf ihr Feuerwehrjubiläum zurückblicken.