1.7 = eine Werkschau in sieben Räumen
Vor drei Jahren hat die aus Fridolfing stammende Künstlerin Eileen O’Rourke in der „alten Waage“ im Rathaus zusammen mit ihrem Ehemann Radu Sabatta unter dem Titel „Nostalgiae“ einen beeindruckenden Einblick in ihr Schaffen gegeben. Damals waren es ergreifende Kinderbildnisse und eine noch überschaubare Sammlung nicht-gegenständlicher Arbeiten in Graphit auf Papier, die aufmerken ließen. Inzwischen ist – während der Corona-Lockdowns – ein auch dem Umfang nach beachtliches Werk entstanden, das in seiner weiten Thematik ein Publikum sucht. Die Ausstellungsräume auf der Burg Tittmoning, sieben an der Zahl, sind einerseits in ihrer historischen Prägung nicht einfach zu bestücken, aber andererseits für ein so vielschichtiges Oeuvre ideal, bietet sich doch jeder Raum als temporäre Heimat für eine charakteristische Seite ihres Schaffens an.
Der kühle Titel 1.7 macht auf diesen Sachverhalt aufmerksam. Auf den Plakaten, die für ihre Ausstellung werben, sind sieben verschiedene graphische Arbeiten wiedergegeben. Das lädt dazu ein, die Verschiedenheit der Themen wahrzunehmen und gleichzeitig die gemeinsame Handschrift zu erahnen. Einen banalen Nebeneffekt hat der Titel auch: am 1.7. beginnt mit einer Vernissage die Präsentation.
Für den musikalischen Rahmen der Ausstellungs-Eröffnung konnte die Künstlerin das Trio „Talata“ aus Burghausen gewinnen, bei dem der Jazz-Virtuose Werner Vitzthumecker die Holzblasinstrumente spielt. Die Musik geht mit ihren Mitteln mit den Monotypien, Graphiken und Objekten der Ausstellung eine spannende Beziehung ein, die man neben Schnittchen und Getränken unbedingt beachten sollte. Ebenso beachtlich der Blick auf das Gesamtwerk O’Rourkes von Monika Urban aus München und das Grußwort von 1. Bürgermeister Andreas Bratzdrum als Hausherr.
Die Ausstellung ist vom 2. Juli bis zum 7. August 2022 in den Ausstellungsräumen der Burg Tittmoning jeweils von Mittwoch bis Sonntag, 14:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.