PD Dr. Heinrich Mühlhofer vermisst das Knie mit einem speziellen Infrarotpointer. Gleichzeitig erzeugt der Roboter die exakte Abbildung des Patientenknies als 3D-Modell.
Werden bei Arthrose im Endstadium die Schmerzen unerträglich, hilft oft nur noch ein künstlicher Gelenkersatz. Die moderne Endoprothetik – so der Fachbegriff – macht derzeit besonders große Fortschritte.
Um Kniegelenksersatz noch präziser und schonender für die Patienten zu implantieren, gehen die Salzachklinik Fridolfing und die Gemeinschaftspraxis Kommedico neue Wege. Seit Januar ist an der Salzachklinik der OP-Roboter OMNIBotics® im Einsatz. Er assistiert PD Dr. Mühlhofer beim Einsetzen von Knie-Implantaten. ,,Mit diesem Roboter werden wir den schmerzgeplagten Menschen künftig noch besser helfen können“, sagt der Traunsteiner Orthopäde, der Experte speziell auf dem Gebiet des Kniegelenkersatzes ist. Neben der optimalen Position für die Verankerung der Prothese im Knochen unterstützt der Roboter den Arzt auch, die Spannung der diversen Kniebänder bei unterschiedlichen Beugungswinkeln zu optimieren. Damit kann Dr. Mühlhofer hochgenau operieren und die Lage der Implantate gemäß den individuellen Gegebenheiten des Patienten besser bestimmen. Dies ist besonders wichtig für ein sicheres Beugen und Strecken des künstlichen Gelenks ohne Stabilitätsverlust. „Meine Erfahrungen als Arzt können durch die Vorschläge des Roboters zum Wohle des Patienten sinnvoll ergänzt werden“, meint Dr. Mühlhofer sehr zufrieden. Er betont: „Für die Patienten ist es wichtig zu wissen, dass immer noch der Arzt operiert und entscheidet. Der Roboter-Assistent hilft uns nur durch genauere Angaben, die individuelle Situation präziser einzuschätzen. Nach den ersten OPs mit der neuen Technik kann ich schon jetzt sagen, dass die Ergebnisse noch besser sind – zum Vorteil für die Patienten.“
Schnellere Reha
Dr. Mühlhofer ist davon überzeugt, dass seine Patienten nach dieser roboterunterstützten OP schneller wieder fit und beweglich sind. Er stellte bereits nach den ersten Eingriffen fest, dass die Patienten nach dem Aufwachen aus der Narkose nahezu schmerzfrei waren. Dadurch ist es für sie viel schneller und leichter möglich, das Knie wieder zu bewegen. Diese frühe Mobilität wiederum wirkt sich sehr positiv auf die Reha-Maßnahmen aus. Patienten können eher und mit mehr Freude am eigenen Engagement ihre Reha beginnen.
Keine Mehrkosten für Patienten
Nutzen können die Vorteile des OP-Roboters OMNIBotics® alle Patienten. Denn das Einsetzen des Knie-Implantats mit modernster Robotertechnik wird im Rahmen der Kassenleistungen in vollem Umfang übernommen. Es fallen keine Mehrkosten für den Patienten an.
Klinikleiterin Elisabeth Sinzinger freut sich über die Neuanschaffung: „Für uns als kleines Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft bedeutet diese innovative Roboter-assistierte Knie-OP-Technik einen weiteren Schritt zum Wohle der Patienten aus der Region. Zusammen mit dem Ärzteteam von Kommedico werden unsere kompetenten hochmotivierten OP- und Pflege-Teams alles dafür tun, dass unsere Patienten so schnell wie irgend möglich wieder voll mobil sind.“
