Heimatbühne Tittmoning, Anzengruber, Gwissenswurm

Heimatbühne Tittmoning – wir machen unser Ding

Heimatbühne Tittmoning e.V. spielt Ludwig Anzengrubers „Gwissenswurm“

Wie sehr die Wirtschaft, die Vereine und die Menschen unter dem immer wieder verlängerten Lockdown gelitten haben, ist in der Presse und in den Medien ausführlich berichtet worden. Und was haben unsere Vereine in dieser Zeit gemacht?
Die Heimatbühne Tittmoning e. V. ist einer von vielen Vereinen, der in den letzten Monaten die Vereinstätigkeit weitgehend einstellen musste. Die Liebe zum Theater ist allen Mitgliedern eigen, die Freude am Schauspiel, die Lust am gesprochenen Wort und an der Wirkung der Mimik und der Gesten, auch das Aufgehen in einer anderen Geschichte als der eigenen, das sind wichtige Voraussetzungen für unsere Akteure, sich auf der Bühne darzustellen. Der Schauspieler, die Schauspielerin erschafft unter Einsatz der eigenen Persönlichkeit eine Figur, die das Publikum begeistert.

Die Amateurbühnen müssen zwar nicht wie die professionellen Theater aus Existenzgründen den Betrieb aufrechterhalten, trotzdem wollen auch wir wieder zurück auf die Bühne. Ein Ensemble von Leuten bei Laune zu halten, wenn man nicht einmal zusammenkommen darf, um ein „Frustbier“ miteinander zu trinken, ist schwieriger, als es aussieht. Jeder und jede Einzelne hat ein eigenes Leben zu meistern, muss sich um Beruf kümmern, um Familie, um Haus und Haushalt, muss die pandemie-bedingten Einschränkungen verkraften, sich in der allgemeinen Unsicherheit zurechtfinden. Das Corona-Virus ist einfach ein Spielverderber im wahrsten Sinne des Wortes.

Das Ensemble der Heimatbühne Tittmoning hat in der schwierigen Zeit den Kontakt zu den Mitgliedern nicht abreißen lassen. Es wurden Aufführungen geplant und wieder verworfen, an Aktionen gearbeitet und dann leider wieder abgesagt. Aber wir haben nicht aufgegeben. Heuer wollen wir wieder spielen und haben uns dazu mit unserem Regisseur Dieter Bommer, bekannt aus Produktionen wie „Der Geisterbräu“, „Siegst as, do hosd as“ und „Don Camillo und Peppone“ zusammengetan.

Neues Projekt in der Theatersaison 2021

Das Theaterprojekt für 2021 ist die Komödie „Der Gwissenswurm“ von Ludwig Anzengruber, 1874 in Wien uraufgeführt und über hundert Jahre ein Publikumsliebling geblieben. Eine zeitlose Geschichte, die unter starken Charakteren ausgetragen wird – das ist ein Schmankerl für ambitionierte Schauspielerinnen und Schauspieler, aber auch eine große Herausforderung für die Regie. Um ein solches, (fast) 150 Jahre altes Stück einem heutigen Publikum verträglich aufzubereiten, muss man sich etwas einfallen lassen. Was genau, wird selbstverständlich nicht verraten. Aber immer­hin: In der Komödie werden alle Emotionen bedient und das Publikum in gewohnter Weise bestens unterhalten.

Der Spielplan ist schon festgelegt. Premiere ist am Samstag, 30. Oktober um 20:00 Uhr, für weitere Spieltage sind im Stadtsaal (Poseidon / Brau­gasthof) die darauf folgenden drei Wochenenden reserviert. Je nach Corona-Lage wird man wie in guten Zeiten gemütlich beieinander sitzen können, in dem Fall sind die Aufführungen am Fr. 5.11., Sa. 6.11., Sa. 13.11. und Fr. 19.11. jeweils 20 Uhr sowie So. 14.11. um 17 Uhr. Oder aber die Abstandsregeln müssen wieder strenger eingehalten werden und der Saal darf nur halb besetzt werden – in dem Fall kommen die Sonntage 7. und 21. November 17 Uhr sowie Samstag, 20. November, 20.00 Uhr hinzu. Sollte uns die Pandemie daran hindern, vor Publikum spielen zu dürfen, werden wir uns auf alle Fälle etwas einfallen lassen, sagte der 1. Vorsitzende der Heimatbühne, Andreas Erlacher, der Redaktion. Alle aktuellen Termine und mögliche Änderungen können der Website der Heimatbühne oder der Facebookseite entnommen werden.

Die Besetzungsliste steht fest, viele bekannte Mitspielerinnen und Mitspieler der Heimatbühne werden zu sehen sein. Alle Mitglieder, die zum Gelingen der Aufführung auf, vor und hinter der Bühne beitragen, stehen bereits in den Startlöchern. Es fehlt nur noch der vollständige Impfschutz des Regisseurs, dann kann die Saison beginnen.

Wie es denn der Heimatbühne als Verein so geht, will die SchauRein! noch gerne wissen. „Wir haben während der Pandemie keine Einnahmen erzielen können“, sagt Andreas Erlacher, „hatten aber dafür auch keine Ausgaben. Wir haben gehofft, dass der Verein während der ,­ruhigen Zeit‘ zusammenhält und die Mitglieder bei der Stange bleiben.

Umso begeisterter waren wir, dass unsere Mitspieler bei der Frage, ob sie im Herbst mit dabei sind, nicht lange überlegt und sofort ihre Zustimmung gegeben haben. Wir sind froh, so eine motivierte Truppe zu haben, die uneingeschränkt mit dabei ist, damit es auf der Bühne im Herbst wieder lustig wird, wenn es endlich wieder heißt: „Die Heimatbühne Tittmoning spuit Theater!“

Josef Wittmann

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